Montag, 18. Februar 2008

Ich bremse auch für Tiere. Achtung: Eis!





Morgen wird die Kälte zum Tanzpartner. Ich fliege für vier Tage nach Finnland. (-15°)

Das Kaninchen "Walterli" wird mich begleiten, denn es will mir wohlige Wärme bereiten.
Walterli war einmal unzertrennlich mit dem kleinen Köbeli. Dieser war aber auch unzertrennlich mit dem kleinen Wuscheli (Deutsche Dogge - anm. der Red.). Seither ist der Walterli teilweise unzertrennlich mit dem Baumwöllchen (Türkische Qualitätssynthetik- anm. der Red.). Die beiden sind sogar eine gemeinsame Zweisamkeit mit der Nähmaschine eingegangen.

Köbeli hat Walterli, der von nun an nur noch "original russian bonnet" genannt wurde, an dem dorfeigenen Gänggelimärit verkauft. An mich. Seither sind "Bonnet" und ich unzertrennlich und der Kreis hat sich geschlossen.

Säuber tschuld...



Dienstag, 12. Februar 2008

Bonn-jour!




Leute, ich grüsse euch aus Bonn.

Dies zum Ersten und nun zum Zweiten: Stressige Zeiten begleiteten mich die letzten paar Wochen. Viel reisen, viel arbeiten und viel leisten. Andere hätten schon nur beim Lesen der letzten Worte ein Burn-Out. Bei mir geht’s noch im Moment, am meisten zupfen mir aber die arroganten Businessmenschen am Nerv, welche mir nur zur Genüge im ICE (Irdischer Cholesterin Express) und TGV (Tragischer Gift Verteiler) gegenüber gesessen sind. Immer dieses gestresst-genervte Gesicht, das permanent vibrierende Handy (exgusez-moi: Handheld, oder noch besser Iphone!) und der glühende Laptop auf den Knien. Ich telefoniere dann meistens lauthals mit einer fiktiven Person und erzähle lang und breit von meinem nie gehabten Wellnesswochenende: „Weisch, die Hotstonmassage isch eifach dr Wahnsinn xi und ig ha eifach würklech richtig chönne abschalte. Mi Chopf isch so läär, wie scho lang nümme! Und d’ Schlammpackig ersch! (...) Zum Glück het mir mi Chef no e zwöite Mitarbeiter bewilliget, itze ha ig vil weniger ztüe und cha d’Zyt mit Frou, Ching, Hund und Huus vil intensiver gniesse...“ (Wahlweise spreche ich das Ganze auch auf hochdeutsch, französisch und englisch. Neu auch auf russisch -> Sehr beliebt!) Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie gross diese vergoldeten Businessaugen werden...


Jetzt im Moment kann ich mich aber nicht beklagen. Ich sitze mit einem kühlen Laptop im ICE nach Bonn, mein Gesicht ist entspannt und das Handy schweigt. Vis à vis von mir sitzt ein sympathischer ältere Herr und ist in ein Buch namens „God save la France“ vertieft. Halt! Da komme ich mir aber plötzlich wie in einer verkehrten Welt vor: Für einmal fühle ich mich als eben diesen Geschäftsreisenden und der ältere Franzose erscheint mir als der belustigte Junge. Ich denke, das Beste ist nun: Laptop schliessen, Kaffee trinken und abwarten, bis sich die Lage normalisiert hat.

Montag, 4. Februar 2008

Verein „Lebendiger Bazillus“



Schon eine Weile tummelt sich wieder ganz ne Menge auf unseren Strassen herum. Immer zu dieser Zeit befallen riesige Grippewellen die leidenden Schweizer in einer Artenvielfalt, wie es der Basler Zoo von den seltenen „Rothaar Chinchillas“ gerne haben möchte. Vom Darmbefall, Gliederschmerzen über Kopf- und Halsweh bis zum Erbrechen sind bei diesen Epidemien alle Kombinationen möglich.

Ein prächtiger Blumenstrauss voller Überraschungen.

Nun gut, man hätte sich ja impfen können! Jedoch nur gegen einen kleinen Teil dieser lästigen Bazillen, was auch der Grund ist, weshalb viele ÄrzteInnen prinzipiell von dieser Präventionsarbeit abraten. Zumindest den Jugendlichen. Ich finde das ganze Grippenmärchen aber eigentlich recht interessant. Wer denkt, er müsse noch in einen Freizeitpark gehen um sich die Nerven zu spannen, der irrt sich gewaltig! Wenn ich ein richtiges Abenteuer haben will (etwa vergleichbar mit Hochwasser-Riverrafting, seillosem Bungeejumping oder dem Schnüffeln an Roger Federes Tennissocke), dann schlendere ich in dieser Jahreszeit durch die Gassen von Bern und fange jede Schnupfnase ein. Ich vergleiche mich gerne mit einem Botaniker oder Briefmarkensammler, nur dass ich eben Grippenkombinationen in mein Album aufnehme. Ein Foto von mir mit dem Fiebermesser im Mund (das Gesicht meistens so bleich, wie dem Alpöhi sein Sennenkutteli) und der Krankheitsdefinition darunter, lässt mein Sammlerherz gleich viel höher schlagen. Schon bald (wenn ich zwei weitere Grippenfreaks gefunden habe) wird ein Verein Namens „Lebendiger Bazillus“ die Gesellschaftslandschaft der Schweiz bereichern. Denn ich würde endlich gerne die Kombination “Schnupfen, Dünnpfiff und Mandelrötung“ gegen „Stirnhöhlenentzündung und Zahnschmerzen“ mit jemandem tauschen. Interesse?

(Geschrieben am Sonntag, 3. Februar 08, um meiner lieben Sue einen heiteren Moment zu schenken. Sie leidet gerade an einer Grippe!)