Sonntag, 30. September 2007

Newsletter III aus Amerika; 30.9.07



Nun muss ich sagen, ohne auch nur ein bisschen Mitleid erregen zu wollen, ja, der Cédric ist am Konsum verfallen. Wieso erfahrst Du, lieber Leser, liebe Leserin, etwas später... (Und dann werden Deine "Mitleidsgefühle" in pure, glasklare "Neidgefühle" übergehen.)

Unsere Arbeitswoche hat sich am Montag Abend um 8 Uhr PM zu Ende geneigt und wir (respektive Papa Tschan - Dieser Mann ist unser Chef vor Ort und äusserst militärorientiert, Anm. der Red.) haben uns in zwei freie Tage entlassen. Unsere Mission in diesen 48 Stunden: New York zu verunsichern; pardon: New York unsicher zu machen. What ever...

Schlussendlich hat sich dieser Abstecher am Dienstag als sehr harmlos entpuppt und wir haben die klassischen Sehenswürdigkeiten in ordentlicher Tschan- Geschwindigkeit abgewickelt. 2min. Rockafeller, 5min. GE Building (die Fahrt hinauf hat länger gedauert als der Aufenthalt auf der Aussichtsplattform) 1.5min Ground Zero (inklusive Choralgesang) und ganze 6min Time Square. Der Rest vom Tag verbrachten wir dann im Mc Donnalds.

Wir haben die ganze Hin- und Rückfahrt in der Gruppe das beliebte Thema "Verschwörungstheorien" gehabt. Ich bin nun Up- to- Date auf allen Gebieten: Lady Diana starb wegen eines Anschlages des Secreet Services mit einem Strobboscop (der Limousinenfahrer hatte danach einen epileptischen Anfall), der Anschlag des 11. Septembers war eine Verschwörung des CIA's und Aliens sind schon lange auf der Erde unter uns... The End is near... Andy, unser Chef, kennt sie alle...

Nun item: In New York ging ich als Appel- Freak unwissend in den grössten Apple- Store der Welt, der befindet sich an der teuersten Strasse der Welt (die fifth avenue). Was ich nicht gewusst habe: Die Weltpremiere des Ipod Touches war an diesem Tag. Da hing mir nur noch der Kiefer runter und die Zunge lag auf dem glühend heissen Asphalt. Und nun der Punkt wo der Neid in Dir hochsteigen wird: Ja, ICH bin nun einer der ersten Schweizer überhaupt, welcher ein Ipod Touche besitzt. Dies aber nur so am Rande...

Trotz meiner neuen technischen Errungenschaft habe ich mich am Mittwoch doch noch aus dem Hotelzimmer gewagt und bin mit dem Arbeitskollegen Bojan (darf ich vorstellen: mein Chauffeur!) meine liebe Freundin Sue am Time Square abholen gegangen. Sie wird zwei Wochen versuchen, mich zu ertragen. Quasi ein Survival- Game. (Wie damals auf RTL: "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" - hier nur einfach ohne das "Rausholen"). Ich muss sagen, Bojan war da richtig Gold wert. Ich bin ja überhaupt nicht, und das ist in Wichtrach weltbekannt, der krasse Autofahrer. Und das schon gar nicht in NY. Und das schon gar nicht mit dem aufregenden Testosteron des Wiedersehens im Schädel. Danke Dir Bojan, dass Du mich begleitet hast.

Donnerstag's arbeiten, Freitag's arbeiten, Samstag's frei und Sonntag's arbeiten. Sue besucht während meiner Abwesenheit rege NY: Ihre Liste mit den zu besuchenden Sehenswürdigkeiten und den zu absolvierenden Tätigkeiten wird von Tag zu Tag kürzer und die Fluchparolen über den ÖV quadratisch länger. Ja, die Amis sind halt schon extrem bequeme Menschen. Die geben keinen Deut auf öffentliches Reisen ohne Auto. Darum sind die auch wohl so Fett, weil da einfach die Bewegung fehlt...

Apropos Auto: Am Samstag habe ich, obwohl dies nun sehr schnell aus meinen Erinnerungen verdrängt werden muss, meine ersten Gehversuche mit dem Mietauto unternommen. Drei volle Stunden sind wir auf den Highways rumgehampelt bis das Ziel, Staten Island, vor uns lag. Meine Nerven lagen blank. So blank, wie Stahl nach dem dreiwöchigen Polieren mit Seidenpapier aussehen würde. (In 45min waren wir, dem Navi sei dank, dann wieder zu Hause).

Wenn Du, lieber Leser, liebe Leserin, nun über die obigen Zeilen huschst, dann denkst Du bestimmt: Mach mal ne'n Punkt oder wie die Amis sagen würden: "shut the fuck up!"

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Nein Cédi du dreckiger dreckiger in-mir-Neid-wecker ... einen iPod Touch. Ich will dann bitte eine Privatvorführung!

Weiterhin gute Zeit und bis später mal, sag der Sue einen lieben Gruss.

Cédric Lucien hat gesagt…

Natürlich bekommst Du eine Privatvorführung. Läck, jetzt fühl ich mich aber extrem geehrt, dass ich ein Kommentar direkt aus Marokko bekommen habe. Toll! Bis bald und ein Gruss von Sue zurück.