Freitag, 28. September 2007

Newsletter II aus Amerika; 23.09.07

Die ersten Tage habe ich nun überstanden. Doch wie geht es nun weiter? Diese Frage wird für Euch ganz am Schluss beantwortet.

Schnelldurchlauf: Am Mittwoch waren meine Arbeitskollegen und ich nun zum ersten Mal beim Kunden. Kunde heisst für mich "die Druckerei". Wir sind unter den Mitarbeitern der Druckerei sehr akzeptiert. Dauernd werden wir zu irgendwelchen "things" eingeladen. So haben sie uns erklärt, dass es für uns nur zwei fixe Termine geben wird.
Erster "Jour fixe" ist der Mittwoch; da gibt's Bagels. Zweiter "Jour fixe" ist der Freitag; da gibt's Donuts. Sehr nett von ihnen, wir essen auch gerne mit (keine Frage!), jedoch wenn WIR Donuts mitbringen und ihnen anbieten wollen, wird unsere Geste auf's Höflichste abgewiesen. "Man, are you sick? Mi figure is now so ideal", sie wollen schliesslich nicht fett werden. Ich glaube, die haben sich gegen uns Ausländer einen Geheimplan ausgeheckt: Mästet die Schweizer!

Apropos Mästen: (Einatmen) Meine Mikrowelle in der Suite ist ja so was von r-i-e-s-i-g! Wahnsinn. Und Cola gibts in jeden Restaurants à Discresion. Und Donuts gibts am günstigsten in 12er Packungen. Und kleine Portionen, egal was, gibt's nirgends. Und in den meisten Malls gibt es drei verschiedene Toiletten: Male, Female und Fat. Bei Fat sind die Kloschüsseln extra verstärkt und die Türen breiter. Aber dies nur so am Rande. (Ausatmen)

Den Donnerstag haben wir nach dem Arbeiten mit einem selbstinszenierten BBQ auf dem hauseigenen Grill abgeschlossen. Ich halte mich, im Gegensatz zu anderen, mit dem Fleischessen sehr zurück. Viele sagen, das Kalbfleisch sei hier so gut wie (fast) an keinem anderen Ort auf der Welt. Ich finde das nicht. Mein Gefühl sagt mir aber, dass diesen Leuten einfach wahrscheinlich der relativ günstige Preis sehr gut bekommt. Oder die gigantische Menge, welche sie hier zu verzerren versuchen (was wiederum in der Schweiz nicht möglich ist, da der Preis zu hoch wäre). Item, kurzer Schwede, langer Finn: Ich halte mich zurück.
Freitag's stürzten wir uns dann selber ins Verderben: Ein Pokerset wurde angeschafft. Die Folge ist eine sehr lange Nacht in einem dunstigen Raum mit viel Bud- light- Bier, Chips und Jazzmusik . (Der Raum hat auch einen Namen: Zimmer 201 von Druckinstruktor "Jan- der mit den Assen kämpft")
Zum Glück haben wir am nächsten Tag frei gehabt. Wobei "frei haben" der falsche Ausdruck ist. Ein kleiner amerikanischer Traum wurde mir erfüllt. Wir gehen in den grössten Vergnügungspark von New Jersey. SIX FLAGS AMERICA!

Schnelldurchlauf auf Play setzten: Ich sitze wieder in meinem Zimmer und schreibe Euch mein Lagebericht. Amerika gefällt mir eigentlich ganz gut. Klar habe ich mit vielen dingen sehr Mühe, aber wo hat man das schon nicht!?Am meisten vermisse ich die Intimität der Schweiz. Die ist da schon sehr toll. Hier ist man einfach nur einen unter Tausenden. Nicht gerade wertlos aber schon recht unbedeutender. Und richtiges Brot vermisse ich auch, aber dies ist ja bereits schon der Standardspruch jedes Reisenden geworden...

Ach ja: Wie weiter? Die nächsten Tage werde ich auch noch überstehen. Ganz gut sogar, vermute ich.

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