Freitag, 28. September 2007

Newsletter I aus Amerika; 19.09.07

Wir schreiben auch hier in New York das gleiche Datum wie Ihr, nur einfach sechs Stunden später. Doch drehen wir, der Verständlichkeit zuliebe, das Zeitspindel um einen Tag zurück: An diesem Dienstag morgen startet der Flug CO 79 vom Flughafen Zürich, Gate E23, trotz starker Wolkendichte und vorhangmässigem Regen pünktlich Windrichtung New York; Destinationsflughafen "Newark". In der 20sten Reihe, Platz F (ja, genau der Platz neben den drei rege benutzen Toiletteneingängen!) sitzt ein kleiner Junge, dessen Namen Ihr bestimmt kennt. Der Grund für diesen zirka dreiwöchigen Einsatz sind diverse offene Punkte, welche mein Arbeitgeber erfüllen will, um den amerikanischen Kunden absolut zufrieden zu stellen. Arbeiten werden wir (-> ein Team aus zwei Mechanikern (sind bereits über dem Deich), einem Inbetriebsetzer, einem Druckinstruktor und meinem einfachen Stromer- Gemüt) in der Ortschaft Rockaway. Rockaway, so hat man mir erzählt, liegt vom New Yorker Stadtkern etwa 20 km Richtung Vermont mitten im Grünen. Ländlich aber nicht unberührt.
Item: Dieser Reisetag ist gezeichnet von Überbuchungen. Der Flug ist Überbucht, wir können nicht nebeneinander sitzen. Dies hat zur Folge, dass ein übergewichtiger Basler (Zitat des Baslers: "jäh jooo, d Baaslerläggerli knabbere, da macht e häide Spass. Un da nöin Stund lang!") neben mir die ganze Zeit Sudokus gelöst hat und das einzige Wort zu mir entblösst hat, als er Wasser gelöst hat. (Der Autor hat der Lyrik wegen die Zeitformen etwas verdreht. Anm. der Red.)
Natürlich hat bei mir, als Einziger im aeronautischen Gefährt, die Mediastation nicht richtig funktioniert und mir den ganzen Flug neue CSI Miami Folgen abgeleiert. An alle CSI- Fans: Horatio Cane, der Chef dieser Aufspürtruppe, findet am Ende der 6. Staffel seinen toten Bruder wieder und wird selbst angeschossen. Nur dies so am Rande.

In Newark angekommen (ja, sie haben mich wirklich "imigriert"!) ist natürlich das Mietauto überbucht. Nach Telefonaten mit dem Projektleiter haben wir nun eine viiiiel grössere Benzinschleuder bekommen als abgemacht. Macht ja nix, Benzin kriegt man hier eh nachgeschossen und die Amis, ausser Al Gore, kennen den Begriff "Umweltschutz" sowieso nicht. (Achtung: Ironie!)
Higway rauf zu unseren Suiten, Higway runter zum Supermarkt Lunch einkaufen, Higway rauf den Lunch abladen gehen, Higway runter in das "Longhorn" zum Dinner. Um mein Gewissen zu beruhigen nehme ich dafür ne Diet- Cocke. Wegen der Linie.
Morgen werden wir nun unser Projekt in Angriff nehmen, jedoch aber erst, wenn wir nach alten Pulp Fiction- Manieren gefrühstückt haben. Mit einem Ahornsirup intravenös arbeitet sich sicher besser.Aber eins steht schon jetzt fest. Die spinnen irgendwie, die Amis.

Ihr hört wieder von mir. Oder von meinem Anwalt.

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